Zeitgleich in Nürnberg Gaza-Demo und Protest gegen Antisemitismus

In Nürnberg haben am Samstag 500 Menschen mit einer Menschenkette gegen Antisemitismus demonstriert. Zeitgleich fanden Proteste gegen das israelische Vorgehen im Gazakrieg statt.
Rund 500 Menschen haben am Samstagnachmittag (13. September) in Nürnberg eine Menschenkette gegen Antisemitismus gebildet. Mehrere Kilometer entfernt demonstrierten zeitgleich etwa 3.600 Menschen gegen das israelische Vorgehen im Gazakrieg, wie Polizeisprecher Marc Siegl mitteilte.
Die Teilnehmerzahl der Gaza-Demonstration lag damit deutlich über den angemeldeten Personen. Beide Proteste verliefen bis zum späten Nachmittag friedlich.
Auch Bayerns Innenminister Herrmann vor Ort
Die Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg organisierte die Menschenkette. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) beteiligte sich an der Aktion. Der Innenminister erklärte: "Wir stehen heute Hand in Hand fest zusammen und machen unmissverständlich klar: Jüdisches Leben gehört zu Nürnberg, zu Bayern, zu Deutschland und zu Europa." Dies sei in der aktuellen Zeit besonders wichtig, da es im vergangenen Jahr mehr als 1.500 antisemitische Vorfälle in Bayern gegeben habe. Der Krieg in Nahost verstärke Hass und Hetze.
Die Veranstalter der pro-palästinensischen Demonstration in der Innenstadt forderten "ein Ende der uneingeschränkten politischen Solidarität Deutschlands mit Israel." Sie bezeichneten das Vorgehen Israels in Gaza als Genozid. Die deutschen Waffenlieferungen an Israel müssten sofort gestoppt sowie die Grenzen Gazas für humanitäre Hilfe geöffnet werden.
Israel weist den Vorwurf des Völkermords zurück und betont den Kampf gegen die Terrormiliz Hamas. Der Angriff der Hamas auf Israel mit mehr als 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 war Auslöser des Kriegs.
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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